Unsere Tafeln

DAS ENDE DER KREIDEZEIT

von Emma Riedel

Am LMG findet sich eine weite Bandbreite an Tafeln, angefangen von der mittlerweile abgelösten grünen Tafel bis hin zum modernen Promethean ActivePanel 9. Berichten zufolge sind jedoch nicht alle Tafeln am LMG in tadellosem Zustand und weisen an essenziellen Stellen Mängel auf. Die Redaktion hat das Repertoire an Tafeln unserer Schule inspiziert und eine Bewertung an jeder Tafel vorgenommen.

Im K-Trakt begegneten wir zu diesem Zeitpunkt einer ganzen Sammlung an Museumsstücken, die in der Schulhistorie unverzichtbar sind: Exemplaren der klassischen grünen Tafel. Erst vor kurzem wurden diese grünen Tafeln durch neue Modelle des Promethean ActivePanel 9 ersetzt.

Schreiben (Kreide): 6.5/10 Die Kritiker*innen der grünen Tafel bemängelten häufig, die Tafeln hätten in Zeiten der Digitalisierung gar keine Daseinsberechtigung mehr an unseren Schulen. Dennoch erfüllten sie ihren Zweck. In der Rubrik Schreiben vergeben wir 6.5 Punkte.
Radieren (Schwamm): 0/10 Beim herkömmlichen Reinigen der Tafel mit dem Tafelschwamm hat die grüne Tafel keinen Punkt erhalten. Wir sind wohl alle dankbar, dass der Tafeldienst am LMG mit den Tafeln ausgestorben ist. Aufgrund der langen Benutzung hatte die grüne Tafel schon mehr als genug erlebt, weshalb sich die Reinigung in Bezug auf die Gründlichkeit aber auch in Bezug auf die Handhabung besonders schwierig darstellt.
Optik: 6.5/10 Der klassische Chic der grünen Tafel mit seinem 70-er Jahre Flair überzeugte nur einige von uns. Wie dem Einzelnen die grüne Tafel gefiel, ist in diesem Fall ganz eine Frage des Geschmacks. Deshalb vergeben wir eine solide 6.5 von 10.
Praktikabilität: 6/10 Das ursprüngliche grüne Modell der Tafel war stabil und dementsprechend an den Unterricht angepasst. Sie erfüllte die vorausgesetzte Funktion einer Tafel und verfügte zumeist über zwei zusätzliche Tafelseiten mit kariertem Muster für die Naturwissenschaften und Musiklinien. Da andere Tafeln jedoch über weitaus mehr Funktionen verfügen, geben wir 6 Punkte.

Punkzahl insgesamt: 19/40

Etwas fortschrittlicher ist das Whiteboard. Diese Art von Tafel hat eine glatte weiße Oberfläche und unterscheidet sich hauptsächlich durch das Schreiben und Radieren von der grünen Tafel.

Schreiben: 8/10 Stifte
Radieren: 5/10 Um das Geschriebene an den Whiteboards zu entfernen, wird Wasser bzw. ein Reiniger auf die Boards gesprüht und anschließend mit einem Lappen gereinigt. Nach mehrfacher Anwendung kann auch diese Methode eine unschöne Färbung auf der Tafel hinterlassen. Das Säubern der Whiteboards ist dennoch weniger umständlich als bei der grünen Tafel.
Optik: 4/10 Das Whiteboard ist in unserer Bewertung die schlichteste Tafel. In seiner Erscheinung ist es lediglich eine weiße Fläche, die auf Stützen gehalten wird. Optisch ist sie demnach eine unauffällige 4 von 10.
Praktikabilität: 5,5/10 Anders als die anderen Tafeln in unserer Bewertung sind rechts und links der großen Tafelfläche keine zwei zusätzlichen Flächen angebracht. Das schränkt die Gesamtfläche und Übersicht der Tafel ein. Beschwerden über das Whiteboard kommen häufig im Zusammenhang mit den Whiteboardstiften. Die Stifte, die zum Schreiben auf den Whiteboards gebraucht werden, sind schon manches Mal abhandengekommen. Zum Verdruss der Lehrer*innen muss stets ein passender Stift vor Ort sein, um wie geplant unterrichten zu können. Anders als Kreide lässt sich dieser nicht immer leicht auftreiben und ist mit einer Schnitzeljagd durch die Schule verbunden.

Punktzahl insgesamt: 22,5/40

Mittlerweile immer seltener findet man am LMG die VS-Boards. VS-Boards zeichnen sich durch ihre Mehrzweckverwendung aus. Zum einen können die Boards als Whiteboard genutzt werden, darüber hinaus kann aber auch der installierte Beamer verwendet werden.

Schreiben (VS-Stifte): 3/10 Die Schrift auf den VS-Boards war auffällig grobpixelig und undeutlich. Darüber hinaus war die Latenz relativ hoch. An diesen Boards muss man deshalb gewissen Lehrkräften eine unlesbare Schrift ausnahmsweise nachsehen. Außerdem werden für die Stifte Batterien benötigt, die jederzeit ihren Geist aufgeben können, da es keine Anzeige für den Batteriestatus gibt.
Radieren: 9/10 Das Radieren bei den VS-Boards erfolgt mit der Rückseite des Stifts. Beim Austesten gefiel uns die Funktion gut und sicherte sich 9 von 10 Punkten.
Optik: 5/10 Wie die Whiteboards sind auch die VS-Boards in einem schlichten Design gehalten. Mitglieder der Redaktion nannten die sehr zurückhaltende Optik „allenfalls minimalistisch“. Obwohl es bei einer Tafel definitiv nur nachrangig um die Optik geht, verschönert eine ansprechende Tafel natürlich die Raumatmosphäre.
Praktikabilität: 2/10 In der Kategorie Praktikabilität konnte das VS-Board nur wenig Eindruck bei der Redaktion schinden. Das Geschriebene kann auf den digitalen Bildschirmen nicht weiter nach oben verschoben werden.

Punktzahl insgesamt: 19/40

Nicht zuletzt haben wir auch die neusten Tafeln am LMG, die Promethean ActivePanel 9, unter die Lupe genommen. Diese digitalen Tafeln verfügen über einige vorinstallierte Apps. In unserer Bewertung haben sie mit Abstand am besten abgeschnitten.

Schreiben (digitaler Pen): 8/10 Das Schreiben an den Promethean Boards ging leicht von der Hand. Auf dieser Tafel ist es neben den Standardfarben möglich, ein buntes Tafelbild in exotischen Farben oder gar Regenbogenfärbung zu erzeugen. Zudem stehen Lineal, Geodreieck und Zirkel für den Mathematikunterricht zur Verfügung.
Radieren: 10/10 Auf dem Promethean Board genügt ein einziger Klick, um das Tafelbild vollständig verschwinden zu lassen. Mit der Radierfunktion, die die Lehrkraft nicht nur mit einem Stift, sondern auch mit dem Handballen ausführen kann, können auch kleine Fehler radiert werden. Für das unkomplizierte Radieren hat sich das Promethean Board die bestmögliche Punktzahl von 10 Punkten verdient.
Optik: 7/10 Wie ansprechend die Ansicht auf dem Bildschirm des Active Panels auch sein mag, hat das Promethean Board ausgeschaltet die Wirkung eines eckigen Monitors. Angeschaltet bereitet der grelle Bildschirm einigen Schüler*innen und Lehrer*innen nach kurzer Zeit gereizte Augen. Dass die Assoziation „modern“ mit den neuen Boards nun wieder in einem Bereich unserer Schule angekommen ist, heimst dem Promethean Board schließlich doch 6 Punkte ein.
Praktikabilität: 9/10 Das Promethean Board ermöglicht durch das „Screen Sharing“ eine Zusammenarbeit mit den Tablets der Schüler*innen und Lehrer*innen. So können die Schüler*innen ihre erarbeiteten Ergebnisse im Unterricht am Board präsentieren. Besonders von Vorteil kann das bei Gruppenarbeiten oder Powerpoint-Präsentationen sein. Die Lehrer*innen können ihren Bildschirm für die gesamte Klasse ersichtlich machen und der Klasse selbsterstellte Dateien vorstellen. Jederzeit kann man über das Promethean Board auf das Internet zugreifen und Videos zeigen oder recherchieren (trifft aktuell nicht auf den A- und K-Trakt zu). Je nach Fach kann eine passende Lineatur gewählt werden. Trotz allem können wir nicht außen vor lassen, dass die Schule mit den Promethean Boards ein Stück weit vom Internet abhängig ist. Falls das Internet einmal nicht wie gewünscht funktioniert, kann der Unterricht möglicherweise nicht wie geplant fortgesetzt werden. Viele von uns haben so einen Ausfall schon des Öfteren erlebt. Nichtsdestotrotz vergeben wir 9 von 10 Punkten.

Punkzahl insgesamt: 34/40

Fotos: Kaktus

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