Viele kennen es: Man erreicht die Schule in letzter Minute...
Mehr erfahrenKürbiskonkurrenz
IN DEN BEETEN DER LEHRKRÄFTE GEHT ES SCHWER ZU
von Jelto Claus
Woran misst man den Wert eines Lehrers? An der Qualität des Unterrichts, seinem Dienstgrad, der Beliebtheit bei den Schülern? Nein! Für uns zählen nur Kürbisgewichte. Willkommen zum großen LMG Kürbiswettbewerb des „kaktus“.
Neun Lehrer, achtzehn Samen, ein Ziel. Den schwersten Kürbis zu züchten und ihre botanischen Fähigkeiten zu beweisen.
Leider war 2024 ein schweres Jahr für Kürbisse. Einige wurden gefressen, verfaulten, verkümmerten am Mehltau, keimten gar nicht oder starben unter mysteriösen Umständen. Nur drei der neun Teilnehmer schafften es, dass überhaupt ein Kürbis wuchs. Wer dieses Wunder vollbrachte kam direkt in unsere Kürbis Top drei.
Platz 3: Frau Ighnaimat-Becker
Auf einem hart erkämpften dritten Platz befindet sich Frau Ighnaimat-Becker. Auch wenn es in unserem Wettbewerb größere Kürbisse gab, muss man anerkennen, dass nur drei Teilnehmer überhaupt einen Kürbis hervorbrachten. In einem so schlechten Jahr für Kürbisse erfolgreich mehrere heranzuzüchten, stellt eine nennenswerte Leistung dar, welche wir mit dem dritten Platz ehren.
Platz 2: Herr Sluiter
Unseren ursprünglichen Favoriten findet man hier. Hätte man die Gesamtmasse aller Kürbisse oder fotografisches Talent gewertet, hätte Herr Sluiter sicher gewonnen. Da es aber um den schwersten Einzelkürbis geht, landet dieser vielversprechende Teilnehmer leider nur auf dem zweiten Platz.
Platz 1: Frau Clark
Mit einem Gewicht von ganzen 7.094 Gramm war sie ihrer Konkurrenz mehr als einen Schritt voraus. Somit ist es uns eine Ehre, Frau Clark zum Kürbischampion des Lothar-Meyer- Gymnasiums zu ernennen. Was ist ihr Geheimnis? Welche Tipps hat sie für andere Kürbisbegeisterte? Näheres erfahrt ihr im exklusiven Interview!
Kaktus: Herzlichen Glückwunsch! Wie fühlt es sich an, den Wettbewerb gewonnen zu haben?
Frau Clark: Spektakulär. Ich war schon überrascht, wenn ich ehrlich bin, weil mir nicht klar war, wie schlecht die Ernte anscheinend gewesen ist. Ich habe zwar gedacht, dass der eine Kürbis ganz ordentlich ist, aber ich habe damit nicht gerechnet.
Kaktus: Warum haben sie an dem Wettbewerb teilgenommen?
Frau Clark: Seitdem ich ein Kind bin, hat mein Papa schon immer Kürbisse gezüchtet, deswegen kenne ich das. Für uns gab es auch immer Kürbisbrot und Kürbissuppe. Einen Kürbis mal selber zu ziehen, war deswegen auch naheliegend. Wir haben das bis jetzt noch nicht gemacht, weil wir einen sehr kleinen Garten haben, aber wir haben das gelöst, indem der einfach im Topf vorgezüchtet wurde.
Kaktus: 2024 war ein sehr schlechtes Jahr für Kürbisse. Wie sind sie damit umgegangen?
Frau Clark: Ich gar nicht, wenn ich ehrlich bin, weil mein Mann das gemacht hat. Wir haben ein Bewässerungssystem im Garten. Schnecken waren bei uns kein Problem, weil der im richtig großen Topf war. Die kamen da erst ran, als er runter gerankt ist und dann gehen die Schnecken da eigentlich nicht mehr bei. Insofern war das bei uns kein Problem, da wir künstlich gute Bedingungen geschaffen haben.
Kaktus: Gab es Herausforderungen oder Probleme während des Wachstums?
Frau Clarkl: Ich hab ja zwei Kerne bekommen, einer davon ist eingegangen. Ansonsten eigentlich nicht, da wir den ja vorgezüchtet haben.
Kaktus: Was glauben sie, ist der Grund für ihren Erfolg?
Frau Clark: Mein Mann! Denn wenn ich ehrlich bin, hat alles mein Mann gemacht. Ich habe ihm die Kerne gegeben und gesagt, er soll mal machen und dann hat er erstmal rumgemosert, dass es nur zwei Kerne sind, weil er gesagt hat: „Da muss man mehrere zur Auswahl haben, damit man sich die stärksten Pflanzen aussuchen kann.“ Letztendlich haben wir ja nur eine gehabt, da die andere nicht hochgekommen ist. Er hat total den grünen Daumen und er hat gehegt und gepflegt und alles gemacht. Was genau weiß ich gar nicht, ob er gedüngt hat oder nicht. Auf jeden Fall hat er sich gut drum gekümmert.
Kaktus: Haben sie irgendwelche Tipps für andere Kürbisbegeisterte?
Frau Clark: Nö, ich kenne nur ganz tolle Rezepte für Kürbissuppe und Kürbisbrot. Es ist sehr vielseitig, was man alles mit Kürbis machen kann. Aber da kann man sich auch im Internet Rezepte raussuchen.
Kaktus: Gab es eine starke Konkurrenz im Wettbewerb?
Frau Clark: Nein, nicht wirklich, habe ich im Nachhinein erfahren. Ich war halt überrascht, weil es da es so einig gab. Ich hatte vor Herrn Sluiter ganz viel Angst. Wir sind zeitgleich gestartet und ich weiß, dass er eigentlich auch einen guten grünen Daumen hat, aber es ist nichts geworden bei ihm.
Kaktus: Könnten sie sich vorstellen, Ihren Titel irgendwann zu verteidigen?
Frau Clark: Ja ja, sicher. Ich hoffe, dass es halt okay ist, dass es dann mein Mann macht. Ist das der Skandal, der darauf wartet, hier herauszukommen, dass ich eigentlich damit nichts gemacht habe, außer ihm die Kerne in die Hand gedrückt zu haben und gesagt zu haben: „Hier, ich mache an einem Wettbewerb mit. Mach mal.“?
Kaktus: Wir nehmen es ihnen auf jeden Fall nicht übel.
Frau Clark: Das will hoffen! Zum Glück gibt es keinen Preis, darum kann ich das so offen sagen.
Kakatus: Nur die Ehre.
Frau Clark: Die Ehre gebührt meinem Mann.
Ein großes Dankeschön gebührt allen Teilnehmern des Wettbewerbs, besonders Herrn Sluiter für seine tollen Fotos, der Drittplatzierten Frau Ighnaimat-Becker und natürlich dem Kürbischampion, Frau Clark.
Fotos: Frau Clark, Herr Sluiter und Frau Ighnaimat-Becker
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