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Mehr erfahrenGlückshormone
DIE HAUSEIGENEN GLÜCKSLIEFERANTEN
von Stella Bontempo
Gefühle gehören zu jedem Menschen dazu, dabei ist das am meisten erwünschte von ihnen die Freude.
Doch nicht immer haben die Glücksgefühle ihren Ursprung in einem glücklichen Erlebnis, denn tatsächlich sind die verschiedenen Glückshormone nicht einzig und allein für das muntere Gefühl zuständig, sondern erfüllen noch weitere nützliche Funktionen in unserem Körper.
Das Glücksgefühl im Körper wird in Form von Hormonen, auch sogenannten Botenstoffen, ausgeschüttet. Einige davon sind Dopamin, Serotonin, Noradrenalin/Adrenalin, Endorphine und Oxytocin, sie sind Botenstoffe, welche Gefühle auslösen, die man als glücklich wahrnimmt. Die verschiedenen Glückshormone haben unterschiedliche Funktionen:
Das stärkste Glückshormon, Dopamin sorgt für Vorfreude und Motivation, es wird auch bei kurzen Videos wie zum Beispiel auf Tik Tok ausgeschüttet, es wirkt in diesem Zusammenhang allerdings nicht besonders langanhaltend. Dopaminmangel kann ein Ursprung für viele Krankheiten und Defizite sein. Bei der Krankheit Parkinson zum Beispiel sterben die Dopamin produzierenden Nervenzellen ab. Der daraus resultierende Dopaminmangel führt zum Verlust der Muskelkontrolle und somit auch zu weiteren Symptomen der Krankheit. Auch bei ADHS ist Dopaminmangel ein ausschlaggebender Punkt. Durch das nicht ausreichende Dopamin ist das Verlangen nach Aktivität, welche Dopamin auslöst, oft größer als bei anderen, womit die Impulskontrolle erschwert wird. Das Ausschütten von Dopamin wird durch Drogen wie Nikotin oder Kokain stark angeregt. Der Überfluss eines Glückshormons ist jedoch nicht so von Vorteil wie es im ersten Moment klingt, denn zu viel Dopamin sorgt für eine sehr intensive Wahrnehmung der Umwelt, wodurch es bis zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen kann. Auch das Unterscheiden von wichtig und unwichtig wird komplizierter. Außerdem ist Dopamin für die Steuerung der Nieren zuständig.
Serotonin ist für das Wohlbefinden zuständig, es ist der Gegenspieler zu Melatonin (das Schlafhormon) und wird besonders an hellen, sonnigen Tagen ausgeschüttet. Aus diesem Grund fühlt man sich im Winter auch vermehrt träge und müde, somit spielt Serotonin eine tragende Rolle im Schlaf-Wach-Rhythmus.Endorphine sind so etwas wie ein körpereigenes Schmerzmittel, bei Schmerzen setzten sie den Körper in eine Art Rauschzustand, sie werden unter anderem bei intensiver sportlicher Aktivität freigeschaltet, wobei sie in den Hormonkreislauf und in die Körpertemperatur eingreifen. Endorphine ist der kurze Name für ,,Endogene Morphine“ . Das Hormon wurde erstmals 1975 bei Schweinen nachgewiesen. Außerdem beeinflussen sie das Hungergefühl und können zu einem erholsamen Schlaf beitragen.
Oxytocin ist auch als „Kuschelhormon“ bekannt und wird, wie der Name schon sagt, bei körperliche Nähe freigesetzt, jedoch nicht nur in Verbindung mit Menschen, sondern auch beim Streicheln von Haustieren. Wenn man also seinen flauschigen Vierbeiner streichelt, wird Oxytocin sowohl beim Menschen als auch beim Tier freigesetzt. Auch bei Berührungen, die länger als 20 Sekunden andauern, oder auch bei nicht körperlichen Interaktionen wie Blickkontakt oder empathischem Verhalten des Gegenübers wird Oxytocin ausgeschüttet. Eine tragende Rolle spielt Oxytocin sowohl bei einer Schwangerschaft als auch bei der Geburt, es leitet Wehen ein und wird daher auch nach Bedarf zur Geburtseinleitung verabreicht. Nach der Geburt trägt es zum Stillen bei, fördert das Vertrauen und die soziale Bindung zwischen Mutter und Kind.
Noradrenalin ist dem Adrenalin sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch eine fehlende Atomanordnung, welches beim Adrenalinmolekül vorhanden ist. Es kann durch Verengung der Gefäße den Blutdruck steigern. Noradrenalin passt die Körperfunktionen in Stresssituationen an, indem es die Produktion des Adrenalins fördert, welches übrigens auch ein Glückshormon ist und im Zusammenspiel mit Noradrenalin in aufregenden Situationen angeregt wird.
Glückshormone werden automatisch ausgeschüttet, wie Endorphine zum Beispiel bei einem schmerzhaften Zusammenstoß zwischen Fuß und Tischbein. Sie können jedoch auch gezielt freigesetzt werden, so wird Oxytocin beim Vergeben von Komplimenten freigesetzt, während die Serotonin-Produktion durch einen Spaziergang im sonnigen Freien angekurbelt werden kann.
Das Verlangen nach Freudensprüngen, nachdem man eine unerwartete Eins in der gefürchteten Klausur bekommen hat, stammt also ursprünglich aus unserem Gehirn, welches die Botenstoffe freisetzt, die uns in Hochstimmung versetzen.
Fotos: James Wheeler und Raymond Petrik auf unsplash.com
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